Was bei der Partnersuche funktioniert, klappt auch beim Recruiting: Studien zufolge dauert es nur eine Zehntelsekunde, um jemanden einzuschätzen, ob er passt oder nicht. Das machen sich zunehmend Recruiter zunutze.
Ein Wimperschlag, und schon hat man einen ersten Eindruck von seinem Gegenüber. Und der ist meist korrekt Psychologen Janine Willis und Alexander Todorov von der Princeton University.
Unbewusst machen wir uns bei unserem Gegenüber ein Bild über zwei konkrete Eigenschaften, wie ein italienisches Forscherteam um die Neurowissenschaftlerin um Tessa Marzi von der University of Florence in einer Studie feststellte: Ist unser Gegenüber vertrauenswürdig und sympathisch oder aggressiv und hinterhältig?
Dieser erste Eindruck bildet sich aus zahlreichen Eindrücken, Merkmalen und Wahrnehmungen einer Person: die Körpersprache, der Geruch, der Augenkontakt, die Sprache und Stimme und das äußere Erscheinungsbild spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Für Recruiter bedeutet das, dass es keinen großen Unterschied macht, Kandidaten nur wenige Augenblick zu sehen oder sie lange zu interviewen. Diese Erkenntnis machen sich im War for Talents zunehmend Unternehmen zunutze und suchen ihre Fachkräfte via Speed-Dating.
Dabei dauern die Bewerbungsgespräche in der Regel fünf Minuten. Sowohl Recruitern als auch Bewerbern bietet dieser beschleunigte Prozess Vorteile: Recruiter müssen nicht zeitaufwändig umfangreiche Bewerbungsunterlagen sichten und können an einem Tag, etwa auf Jobmessen, viele Kandidaten kennenlernen.
Bewerber können mit ihrer Persönlichkeit punkten, auch wenn sie in einem herkömmlichen Bewerbungsprozess aufgrund ihrer Unterlagen eher nicht in die engere Auswahl gekommen wären.
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